Digitales Barrierefreiheitsgesetz
Gesetzliche Anforderungen einfach erklärt.
Mythen, Chancen und praktische Tipps für Unternehmen
Ab Juni 2025 wird es ernst: Mit dem Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) – der deutschen Umsetzung des European Accessibility Act – müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Websites, Apps, digitalen Dienstleistungen und anderen Internetauftritte die gesetzlichen Barrierefreiheitsanforderungen erfüllen.
Digitale Barrierefreiheit bedeutet, dass Informationen und Services für alle Menschen – unabhängig von körperlichen oder kognitiven Einschränkungen – zugänglich und nutzbar sind. Dazu gehören u. a. klare Navigation, beschreibende Alt-Texte, kontrastreiche Buttons und eine verständliche Sprache.
Doch Barrierefreiheit im Web ist viel mehr als nur eine Pflicht aus dem Gesetz oder der Barrierefreien-Informationstechnik-Verordnung (BITV). Sie verbessert die Usability, stärkt das Markenimage, erhöht die Reichweite im Online-Handel und sorgt für ein besseres Nutzererlebnis – für alle Nutzer. Trotzdem halten sich viele Mythen hartnäckig und verhindern, dass Unternehmen rechtzeitig die Chancen der Webgestaltung nutzen.
Zeit, mit den größten Irrtümern aufzuräumen – und zu zeigen, wie barrierefreies UX-Design wirklich funktioniert.
Frist verpasst? Keine Panik.
Seit dem 28. Juni 2025 ist digitale Barrierefreiheit Pflicht – für Websites, Plattformen und Apps.
In unserem 30-minütigen Live-Webinar inkl. Q&A am 8. Juli 2025 um 14:00 Uhr zeigen wir, was jetzt wirklich wichtig ist – und wie Sie auch nach dem Stichtag effektiv starten, rechtlich sicher handeln und Ihre UX nachhaltig verbessern.
Auf den ersten Blick scheint barrierefreie Webgestaltung zusätzliche Kosten zu verursachen. In Wahrheit wird Accessibility nur dann teuer, wenn sie als nachträgliches Update gedacht wird.
Wer Barrierefreiheit von Anfang an in UX- und Designprozesse integriert, spart langfristig Ressourcen und vermeidet teure Nachbesserungen. Bereits kleine Maßnahmen – wie kontrastreiche Farben, klare Navigationsstrukturen oder verständliche Formulare – machen digitale Produkte von Grund auf inklusiver.
Außerdem bringt eine barrierefreie Website unmittelbare Vorteile: schnellere Ladezeiten, bessere SEO-Rankings, niedrigere Absprungraten und ein breiteres Publikum. Gute Usability und Accessibility zahlen sich also nicht nur ethisch, sondern auch wirtschaftlich aus.
Ja, für Menschen mit Behinderungen ist digitale Barrierefreiheit essenziell. Aber sie sind nur eine – wichtige – Gruppe unter vielen.
Auch Personen mit temporären Einschränkungen (z. B. ein gebrochener Arm), ältere Nutzer:innen oder Mobile-User unter schwierigen Umständen (Blendung durch Sonne, schlechte Netzverbindungen) profitieren von durchdachter Webgestaltung.
Accessibility und Usability verbessern die User Experience für alle. Unternehmen, die auf barrierefreie Interfaces setzen, schaffen digitale Angebote, die flexibler, verständlicher und komfortabler für eine viel größere Zielgruppe sind.
Ein weit verbreiteter Irrtum: Barrierefreies Webdesign wird oft mit langweiligen oder eingeschränkten Layouts gleichgesetzt. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall:
Accessibility inspiriert zu besserer Gestaltung. Gute Webgestaltung vereint Ästhetik und Funktionalität – klare Strukturen, kontrastreiche Farben und intuitive Bedienbarkeit sind auch ohne Einschränkungen einfach angenehmer.
Ein barrierefreies Interface bedeutet keinen Verzicht, sondern bewusste Designentscheidungen, die alle Nutzer:innen erreichen. Moderne, kreative und barrierefreie Designs sind längst kein Widerspruch mehr – sie sind der neue Standard im digitalen Raum.
„Wir kümmern uns darum, wenn die Website fertig ist“ – dieser Satz sorgt langfristig für Probleme.
Accessibility im Nachhinein zu integrieren, ist nicht nur technisch aufwändig, sondern auch teuer. Bestehende Code-Strukturen, Designentscheidungen und Content-Formate müssen häufig aufwendig angepasst oder neu gedacht werden.
Besser: Barrierefreiheit von Anfang an mitdenken. Bereits während der Konzeptionsphase sollten UX-Designer:innen, Entwickler:innen und Content-Verantwortliche Accessibility-Aspekte berücksichtigen. Das spart Kosten und sorgt dafür, dass das gesamte Nutzererlebnis von Anfang an inklusiv gedacht ist.
Automatisierte Prüf-Tools wie axe, WAVE oder Lighthouse sind nützliche Helfer. Sie erkennen technische Mängel – fehlende Alt-Texte, schlechte Kontraste, fehlende ARIA-Rollen.
Aber: Wirkliche Usability und Barrierefreiheit entstehen nicht allein durch Softwareprüfungen. Nur echte Nutzer:innen können beurteilen, ob eine Seite wirklich verständlich, intuitiv und angenehm nutzbar ist.
Eine erfolgreiche barrierefreie Website kombiniert technische Optimierung auf Basis der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) mit menschlichem Feingefühl, Nutzerzentrierung und kreativem UX-Design.
Accessibility-Checks bestehender Websites, Apps und Internetauftritte durchführen lassen.
Webgestaltung und UX-Strategien von Anfang an auf Barrierefreiheit ausrichten.
Interdisziplinäre Teams schulen: Entwickler:innen, UX-Designer:innen, Content-Manager:innen und Verantwortliche für Daten.
Nutzerzentrierte Tests einplanen – nicht nur technische Audits, sondern echte Nutzungstests mit Fokus auf Accessibility.
Der beste Zeitpunkt, Accessibility in Projekte zu integrieren, ist immer jetzt. Jedes Projekt profitiert – unabhängig von Branche, Unternehmensgröße oder Zielgruppe.
Barrierefreiheit im Web ist keine Option mehr – sie ist Standard. Unternehmen, die frühzeitig auf digitale Barrierefreiheit, Usability und moderne Webgestaltung setzen, schaffen nicht nur inklusive digitale Angebote, sondern stärken auch ihre Marke und erreichen neue Zielgruppen.